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KUNSTPROJEKT IM INTERNET
17. April 1945 | 19. April 2020
„Der Krieg wird niemals zu Ende sein, solange noch eine Wunde blutet, die er geschlagen hat.“Am 19. April 2020 um 20 Uhr wird das Kunstprojekt zum 75. Jahrestag des Kriegsendes in Solingen in veränderter Form stattfinden. Der Solinger Kunstverein hält es auch in Zeiten von SARS‑CoV‑2 für wichtig, dass Kunst auch bei Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen stattfindet.
Die Künstlerin Daniela Baumann wird wie geplant in der Gräfrather Marktkirche in Solingen ihr Livepainting durchführen. Anstatt auf die Kirchenwand, wird das Bild, wie sie die Originalfotos von 1945 übermalt in das Internet übertragen. Die Schauspielerin Claudia Gahrke und der Sounddesigner Peter Schilske werden aus dem Zentrum für verfolgte Künste in Solingen hinzugeschaltet, so dass Daniele Baumann auch auf den Sound und den Text aus dem „Handbuch für amerikanische Soldaten in Deutschland“ von 1944 reagieren kann. Die Sicherheistabstände werden gewahrt und möglichst wenig Techniker pro Ort eingesetzt. Der Kunstverein Solingen dankt dem Zentrum für verfolgte Künste für die kurzfristige Unterstützung. Die Eröffnungsreden von Oberbürgermeister Tim, O. Kurzbach, Pfarrer Thomas Schorsch, Christa-Maria Berger als Vorsitzende des Kunstvereins und Andreas Schäfer als Kurator und Regisseur werden vorher aufgezeichnet.
Das Painting selbst findet in der Kirche ohne Publikum statt. Fotografien vom Kriegsende in Solingen, Porträts von Widerstandskämpfern/Opfern wie beispielsweise die Solinger Tilde Klose und Ernst Walsken werden als große Fotos auf die Bildfläche projiziert. Die Künstlerin reagiert auf die Porträts und Fotos mit einer großformatigen Zeichnung. Die Performance wird gefilmt und gesamt auf YouTube übertragen.
Die Künstlerin Daniela Baumann fotografierte ihr Werk bei Tageslicht nach zwei Tagen Trocknungszeit.
Das Projekt ist eine künstlerische Auseinandersetzung der Künstlerin Daniela Baumann, die diesen Event mit einer Mischung aus Live-Painting/Drawing, Projektionen und Performance gestaltet und an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Solingen erinnert. Gleichzeitig ist diese eine künstlerische Auseinandersetzung mit Faschismus und Krieg, Bezüge zur Gegenwart sind gewollt.
Die Künstlerin befasst sich dabei mit dem Zitat Heinrich Bölls als Ausgangspunkt. Der hsitorische Ausgehstadtteil Gräfrath ist bewusst gewählt, um einen Bruch zu seiner Idylle darzustellen und eine möglichst große künstlerische Fallhöhe zu erreichen. Eine Kirchenwand wird so zur lebendigen Leinwand des eindrücklichen Kunstevents.
Das Painting selbst findet in der Kirche statt. Das Gebäude bildet eine Haut, auf dem sich das Bild in seinem Prozess spiegelt. Fotografien vom Kriegsende in Solingen, Porträts von Widerstandskämpfern/Opfern wie beispielsweise die Solinger Tilde Klose und Ernst Walsken werden als große Fotos auf die Bildfläche projiziert. Die Künstlerin reagiert auf die Porträts und Fotos mit Zeichnung und/oder Malerei. Die Performance wird gefilmt und auf die Außenwand der Kirche übertragen.
Key_2Daniela Baumann wird dabei von der Schauspielerin Claudia Gahrke und dem Musiker Peter Schilske assistiert. Worte und Klänge bilden eine weitere Dimension, die quasi von der Außenhaut der Kirche abstrahlen. Dabei wird aus dem “ Handbuch für amerikanische Soldaten in Deutschland“ von 1944 gelesen. Die Befreiung 1945 ging mit einem zivilisatorischen Handeln der Westalliierten einher, das den Krieg wirklich und dauerhaft beenden sollte, und das im Kontrast des Verhaltens von Wehrmacht und SS in den besetzten Ländern zuvor stand. Es war ein kein Rachesieg sondern ein Akt der Befreiung von 12 Jahren Terror und Krieg.
Kooperationspartner:
Ev. Gemeinde Gräfrath
Mit freundlicher Genehmigung des riva Verlag, München
Mit freundlicher Unterstützung durch die Bezirksvertretung Gräfrath, den Stadtdienst Integration
das Büro des Oberbürgemeisters der Stadt Solingen
Spar-und Bauverein Solingen eG
Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“